Von grünen „Platten“ zu Schiffen im „Aufzug“
Von grünen „Platten“ zu Schiffen im „Aufzug“
Achtes Freundschaftsspiel zwischen TTV Emsdetten 4 und TuS Lemförde 3.
„Das beweist unsere Nervenstärke. Genau wie bei unseren Handballern“, kommentierte Herbert Boße das achte Freundschaftsspiel zwischen der Mannschaft des TuS Lemförde 3 sowie des Tischtennisvereins (TTV) Emsdetten 4 und nahm in der kleinen Lemförder Sporthalle strahlend den Wanderpokal von TuS-Mannschaftsführer Horst Münkel entgegen. Dabei meinte der TTV-Teamchef nicht das überraschende und auf den ersten Blick klare Endergebnis von 11:4 für die Tischtenniscracks aus dem Münsterland. Vielmehr betonte er so die Tatsache, dass zehn der insgesamt 15 Matches erst in zum Teil hart umkämpften fünften Sätzen entschieden wurden. „In immerhin sieben davon gingen wir als Sieger von der Platte.“ Mit der Parallele zu den Zweitliga- Handballern aus der Wannenmacherstadt spielte Boße auf das tags zuvor erlebte Bundesliga-Match an, in dem der TV Emsdetten den TuS N-Lübbecke bezwang.
„Bei uns fehlten die an Nummer eins und zwei gesetzten Spieler“, erklärte Münkel das Abschneiden seines Teams aus der 2. Kreisklasse Diepholz, ohne die Leistung der Gäste schmälern zu wollen. „Aber wir haben das Team bewusst nicht nach Stärke aufgestellt. Das freundschaftliche und gesellige Wiedersehen von Sportkameraden aus früheren Begegnungen war uns wichtiger als mit leistungsstärkeren Akteuren nur auf Sieg zu setzen. Konrad Langrehr-Tell ist sogar extra von seinem neuen Wohnort Bremen-Lesum angereist, um wieder mit dabei zu sein“, so der sympathische Niedersachse vom Dümmersee. Für Boße hielt er lachend noch einen kleinen Seitenhieb bereit: „Wir spielen doch Tischtennis und kein Plattentennis.“
„Das Schöne an unserem Sport ist auch, dass wir ihn mit viel Spaß lange und Altersgruppen übergreifend ausüben können, ohne den reinen Leistungsgedanken in den Vordergrund stellen zu müssen. Das sieht man hier wieder ganz deutlich. Denn beide Mannschaften haben heute je zwei Aktive am Start, die über achtzig sind“, genoss der mit 86 Jahren älteste Spieler Werner Puntke das sportliche Treffen ebenso wie das anschließende Rahmenprogramm. Denn nach dem Kräftemessen an den grünen Tischen und einer Stärkung im DRK-Heim stand eine Fahrt zum Mindener Wasserkreuz an. „Sehr beeindruckend, diese Überquerung der Weser auf dem Mittellandkanal mit der ‚Poseidon‘ der Mindener Fahrgastschifffahrt“, so die Mitglieder beider Teams fasziniert. „Ebenso das Absenken in der Schleuse um 13 Meter. Wie in einem riesigen Fahrstuhl.“
„Danke für eure gewohnt tolle Gastfreundschaft. Bleibt gesund und fit, damit wir uns im kommenden Jahr erneut treffen können. Dann wieder bei uns an der Ems. Eine Idee für das Rahmenprogramm 2019 haben wir auch schon“, stellte Boße beim Abschied bereits die Weichen für die Fortsetzung dieser Erfolgsgeschichte.
Rainer Schwarz
Die Tischtennisspieler aus Lemförde und Emsdetten (v.l., stehend): Horst Münkel, Heinz Wessendorf, Frank Puntke, Werner Grüner, Herbert Boße, Werner Puntke, Werner Schierbaum, Horst Scharf und Eugen Barth sowie (v.l. kniend) Wilhelm Plogmaker, Konrad Langrehr-Tell, Dieter Heinrich, Claudia Hoffmann, Reinhold Angermüller und Rainer Schwarz. Nicht auf dem Bild: Harnold Schiller.
Foto: Rainer Schwarz
„Wir sind halt gute Gastgeber“, so Horst Münkel (l.)bei der Pokalübergabe an Herbert Boße.
Foto: Rainer Schwarz
Konrad Langrehr-Tell (2.v.r., im Doppel mit Werner Schierbaum) war extra von Bremen-Lesum angereist, um seine früheren Teamkollegen zu unterstützen.
Foto: Rainer Schwarz
Werner Puntke (l.), mit 86 Jahren ältester Spieler der Begegnung, gewann sein Doppel mit Partner Werner Grüner.
Foto: Rainer Schwarz